Donnerstag, 24. März 2011

a l'ami qui ne m'a pas sauvé la vie










heute war ich endlich im photomuseum und es hat sich gelohnt. das museum ist eher klein und mir hat auch nur eine ausstellung gefallen, die von hervé guibert. mich berühren seine bilder, sie haben mich sofort gefesselt, als ich sie zum ersten mal im louvre sah. ich habe mir dort eine postkarte gekauft, die ich seitdem als lesezeichen benutze, das bild, auf dem der mann am schreibtisch sitz, nackt. es hat eine magische wirkung auf mich. guibert ist 55 in paris geboren und ist schriftsteller, photograph und auch regisseur gewesen. er ist viel gereist. er hat 88' erfahren, dass er aids hat und ist 91 an den folgen eines suizidversuches gestorben. ich habe mir ein paar seiner bücher gekauft (ja, tatsächlich, ich habe mir bücher gekauft, klamotten übrigens auch!), die ich sofort begann zu lesen. sie gefallen mir sehr sehr gut. mich berührt dieser mensch, dieser künstler ungemein. deswegen gehe ich so gerne in museen und ausstellungen, ins kino, in galerien: ich will berührt werden.
ein schöner abschluss für diese 6 monate...

Mittwoch, 23. März 2011

hey little man

zwei tage noch. die letzten tage habe ich damit zugebracht, tausend kleinigkeiten zu erledigen. bankkonto schließen, letzte dinge für taizé einkaufen, wäsche waschen, paket fertigstellen...es nimmt alles form an. auch hier ist das wetter traumhaft und manchmal ist es so warm in der sonne, zu warm im pulli, dass ich salzige luft riechen und heißen sand spüren möchte. ich möchte ans meer. stattdessen fahre ich in die berge und da soll es nächste woche regnen, klar, da ich ja großteil der zeit draußen verbringen muss, wirds regnen.
heute haben wir angefangen ein playmobil-video zu drehen. gabriel ist (wie jedes kind) großartig dadrin, sich irgendwelche scheiße für diese kleinen männchen auszudenken (die einzige frau, die es gibt, ist die stewardess, ich habe schon ausführlich mit ihm über diese diskrimination auf den playmbobil-galapagos-inseln diskutiert, er zeigte sich uneinsichtig) aber ich fand es toll camerafrau sein zu dürfen. wenn wir nur jeden tag so interessante sachen machen würden...
morgen muss ich viel erledigen, eine runde putzen, ein paar dinge einkaufen, ins photomuseum gehen und somit einen letzten blick in einige ecken paris zu werden. sonderbar, ich hab soviel zeit an einigen orten verbracht und nun werde ich wahrscheinlich nie mehr hingehen.

Montag, 21. März 2011

o lilith - das spielzimmer










diese blöde dhl. seit zwei wochen versuche ich aus der eigentlich gut gemachten internetseite ein maximum an informationen zu bekommen. ich schreiben denen mails, versuche anzurufen. mir war das alles noch zu schwammig, ich wollte die ganz sichere bestätigung des preises.
am samstag machte ich mich dann auf dem weg zum einem dhl-laden ("service-point"), einer von 5 die es hier in der paris-region gibt. aber: an der adresse war nur ein leeres bürogebäude. na wunderbar. ich ging an der, glaube ich, ägyptischen botschaft vorbei. sie ist polizeigeschütz und teilweise abgeriegelt, die fahne hängt nicht richtig. genervt ging ich zu virgin und kaufte mir lauter dvds und bücher (haha). dann ging ich nach hause und verkroch mich ins bett und kümmerte mich anschließend um gabriel. am sonntag bliebe ich konsequent im bett liegen, ignorierte die sonne und schaute ein film und eine sendung nach der anderen. ich hatte wirklich keine lust auf paris...
also, heute zweiter versuch auf der suche nach einem realen dhl-mensch der mir in angesicht zu angesicht konkrete, richtige informationen gibt. ich landete im zweiten arr. einem eigentlich sehr schicken und teuren viertel. ich fand den laden und da sagten die mir, suprise surprise, die seien nicht wirklich da für zuständig, außer ich möchte 120 euro für 10 kg bezahlen. ähm nein. sie gab mir die adresse der dhl-menchen die sich für den wie nennt man das auf deutsch naja den fahrweg (das andere war luftpost und sehr schnel) um kisten kümmern. ich ging raus, schaute in meinem stadtplan und fand die adresse nicht. ich suchte und suchte. nada. ich ging also wieder rein und die frau druckte mir einen stadtplan von googlemaps aus, ich fand die straße in meinem stadtplan. es waren vielleicht 1-2 km zu fuß, also ging ich. je weiter ich richtung aus dem 2 ins 10. arr. hineinging, desto sonderbarer wurde es. ich mochte, wie belebt das viertel ist, so viele menschen, so viele verschiedene menschen! überall wurde gekramt, gearbeitet, aus und eingeladen, menschen gingen und kamen. die läden bestanden zwei straßen lang erstmal nur aus stoffläden. aber das waren rahmschläden oder naja, es war einfach nicht sehr pariser-europäisch like. dann kamen erste läden, in denen teilweise genäht worden, teilweise waren die läden einfach scheiße eingerichtet. weitere rahmschläden also. dann kam ich in den bereich, in denen die läden gepflegter waren, wenn auch immer noch genau dieselbe billige scheiße für frauen zu verkauf stand. ultrakitischig, alles im selben stil, farbenfroh und uneinheitlich. oft standen alte, südländische männer dort herum.
naja da stand ich also in der straße und fand den laden nicht. ich ging einmal um den block, ging die straße noch einmal entlang. nichts. warum überraschte es mich überhaupt?
dann sah ich einen mann in rot-gelb und beobachtete eine weile, was er machte. pakete einladen! ich fragte ihn, ob ich hier richtig sei und er schickte mich rein. das war kein servicepoint, sondern einfach nur eine paketladestation...viele südländische männer, keiner sprach richtig französisch, zwei klugscheißer vom dienst gab es auch (auf meine frage: arbeiten sie hier? nöööö...aber wichtig tun) und eine frau, versteckt hinter einem großen tresen schrie und schimpfte mit den männern in einen furchtbaren französisch herum. irgendwann wurds mir zu bunt und ich sprach, wie gesagt, die beiden männer an. die verwiesen mich auf die frau und der versuchte ich klar zu machen, was ich wollte. ich kriegte kein richtige französisch heraus, weil mich alle anstarrten und ich in meinem futuristischen großen weißen wollmantel so absolut fehl am platz war. aber die anderen, alle nicht frankophonen menschen unterstützen mich, in dem sie einfach der frau zuschrieen, was sie verstanden haben. so weit, so nett! die frau sagte mir dann, zwei pakete a 10 kg nach deutschland kosten 60 euro...ach? ich: aber im netzt steht was ganz anderes. sie: tja und hier stehn 60 euro. ich fing an rumzudiskutieren, da kam dann ein anderer mitarbeiter dazu und begriff sofort was ich wollte, gab mir ne nummer, und alles drum und dran und ich verschwand.
dann wollte ich zur nächsten metrostation, aber ich verlief mich immer wieder...ich hab 20 min für eigentlich n 1 km gebraucht. ...

nach einem sehr leckeren frz gebäck rufte ich bei der nummer an, die frau war genervt (entschuldigung, dann müssen sie ihre beschissene internetseite mal besser pfegen) aber gut, irgendwie war mein französisch heute echt miserabel aber ich fand heraus: tatsächlich, 60 euro. ich habe hier nachgeschaut, die frz post verlangt ein bisschen weniger. hätte ich mir das alles auch sparen können...

ich habe nun n drittel der bücher aussortiert, vielleicht sogar die hälfte, die lasse ich hier. im aupair zimmer oder sie werden weggeschmissen. musste mich auch noch von ein paar anderen sachen trennen. so das 15 kg dabei herauskamen und ich nicht zuviel auf meine koffer noch verteilen muss.

ich bin müde. morgen wollte ich endlich in das photomuseum, da gibt es soviele tolle ausstellungen...

Freitag, 18. März 2011

was it a dream

heute, in der metro, nachdem ich mir eine 90 liter reisetasche gekauft habe (yeah ich spar eine komplette kiste) und einen regenmantel (jetzt, wo es frühling wird...) naja auf alle fälle war ich in der 14 und da saß ein junger mann vor mir (kommt vor), der gar nicht mal so asozial wirkte, wie er tat: er schnitt sich die fingernägel, vielmehr er knipste sie durch die gegend. ich sah ihn später, wie er ausversehen eine frau anrempelte und sich mit einem charmanten lächeln entschuldigte. menschen gibts...
nachdem gabriel und ich uns nun monatelang jeden tag durch die multiplikation gequält haben, hat er tatsächlich eine 20/20, also eine absolute super eins, mit nach hause gebracht. gut, es waren nur kleine multiplikationen. aber in in dem test, unangekündigt, gab es auch viel addition und subtraktion und alles durcheinander, textaufgaben. seine komplette schwächen. seine mutter hat es auch direkt auf mich zugeführt. also zu sowas bin ich fähig, aber für jeden euro, den ich von ihrem essensgeld ausgebe (großzügig bemessen, wie immer) muss ich rechtfertigen. es vergeht auch keine woche, in der sie mich mal nicht anpampt. ich verstehe gar nicht, wie ich morgens um halb acht solche ruhe bewahren kann (dabei könnte ich um diese uhrzeit wegen jeder kleinigkeit einen streit vom zaun brechen, der mit einer morddrohung enden könnte). auf alle fälle hat sie sich eine anlage für 400 euro gekauft, nur um damit die musik von ihrem iphone abzuspielen. reich müsste man sein...
gabriel und ich hatten viel spaß. gabriel geht auf seine weise mit dem geschehnissen in japan um, er hat einen kleinen japanischen garten erstellt. heute haben wir dann eine stunde lang eine kissenschlacht betrieben.

ich weiß nicht, wie ich das mit den kisten machen soll. und der bank muss ich auch noch bescheid geben, dass ich bald gehe. metrokarte ist abbestellt.

ich bin zu müde (wovon?) um die heutigen fotos auf den pc zu machen.

Donnerstag, 17. März 2011

bulletproof


die letzten zwei tage liefen gut mit gabriel. ich bin weniger genervt, er hat bessere laune. ich wünschte dennoch, die mutter würde endlich mal richtig einkaufen gehen oder mir mehr als nur ein paar euro geben (sie gibt mir 10 euro, aber allein der honig kostet 6).
heute wollte ich eigentlich raus, aber es war kalt und es hat geregnet und ich habe keine lust mehr auf museen. dabei finde ich die ausstellung im photomuseum super interessant, genau mein fall. ich glaube, dieser aufenthalt in paris hat mich sehr gesättigt. in dem sinne, dass ich vorher immer unbegrenzten zugang zum kulturellen angebot haben wollte, mir haben regelmäßige museums-und kinobesuche so sehr gefehlt. und nun habe ich das intensiv gemacht. und vielleicht wird mir das gar nicht so fehlen. weil es war eine phase, ich habe ganz viel aufgenommen, intensiv wahrgenommen. da ist eine gewisse neugierde in mir zufrieden gestellt worden.
deswegen habe ich mich heute nachmittag daran gemacht, meine sachen in kisten zu packen. die waage wechselt gerne ihre meinung, aber ich glaube, die bücher/cd/dvdkiste wiegt so um die 25 kg. dann habe ich noch eine kiste mit kleidung gefüllt, 10 kg und dann blieb immernoch was übrig. ich überlege nun hin und her, denn das wird alles teuer und ich werd aus dhl nicht ganz schlau, ob die mir das abholen können und ob die kiste das überhaupt aushält. deswegen werde ich mich morgen auf die suche nach eine großen reisetasche machen, mit rollen und einen großen teil so mitnehmen. den rest verteile ich auf zwei kisten. wird mich dennoch alles um die 80 euro kosten. kosten, mit denen ich so nicht gerechnet habe (silly me).
aber das zimmer auszuräumen tat gut. das zimmer ist nun sehr leer, nackt, alle bilder sind ab, alles verpackt und morgen wird ne runde geputzt, damit es nächste woche nicht so dreckig ist.
gabriel und ich haben einen tagesplan erstellt, für das neue aupair, eine italienerin. er hat ihr ein bild gemalt. dann haben wir noch einen japanisch angehauchten garten aus holz gebaut. lief gut heute, wir haben viel gelacht.
ich freu mich schon auf den urlaub, in taizé, auch wenn mir der samstag, der 2 april, schon schmerzen bereitet, mit dem gepäck und den zügen. ich hab einmal nur 4 minuten umstiegszeit, ich hab schon nachgeschaut, welchen ich nehmen kann, wenn ich den verpasse (was sehr wahrscheinlich ist). und dann am nächsten tag der umzug und dann das zimmer, welches nur halb eingerichtet sein wird und mein geld verflüssigt sich hier, obwohl ich große puffer hatte, reichen die nicht aus.

son umzug nach 6 monaten ist doch schon ne aufwendige sache.

Dienstag, 15. März 2011

forever and a year











heute war ich also endlich mal auf dem eiffelturm. ich hatte um halb eins den termin und mensch war das ein geiles gefühl, entlang der schlange zu gehen, n extra eingang zu haben und einfach so in den fahrstuhl zu kommen, denn nebenan, die leute die sich das ticket vor ort gekauft haben, die mussten fast ne stunde anstehen, schätz ich mal.
aber das wars auch schon mit der extrawurst. es ging in den zweiten stock, da war eine plattform, von wo aus der nächste fahrstuhl hochfährt. da muss man nochmal anstehen. zum glück war ich so früh gekommen, so musste ich nur 10 minuten warten, als ich später wieder runterkam, sah ich wie die leute eine bestimmt 3 mal so lange schlange gebildet haben. oben war es recht eng und auch die schlange zum abstieg war schon enorm lang. ich brauchte insgesamt eine halbe stunde nach oben. und da war ich bereits 1 stunde unterwegs. ich lief ungefähr 4 mal um dem turm, also auf der plattform. es ist wirklich sehr beeindruckend und mir hat es spaß gemacht, die gebäude und ecken, die ich kannte, herauszusuchen und zu fotografieren. und sie einfach nochmal in die stadt einordnen zu können. und es war warm! oben natürlich sehr windig, aber es waren über 20 grad, der frühling ist da! ich hoffe nächsten monat auch in oldenburg?
der abstieg dauert nochmal über eine halbe stunde, zum glück hatte ich ein buch mit. all diese inder, pärchen und deutschen. es war insgesamt teuer, anstrengend und ich würde es kein zweites mal machen. auch wenn es sich gelohnt hat.
was am schlimmsten an der eiffelturm gegend ist, genau wie am sacre coeur: die schwarzen, die einen eiffeltürme und anderen scheiß andrehen wollen. aber ich wäre ja dumm, wenn ich nicht in all den monaten gelernt habe, wie man ohne größere störungen durch diese mengen an bettlern kommt, die einen oft auch anfassen, sich in deinen weg stellen und das auf wenigen metern öfters!
also erstens, man darf nicht wie ein tourist aussehen. man muss wie ein pariser wirken. also etwas eleganter gekleidet sein, keine rucksäcke, keine kamera, keine wanderschuhe und sonnenhut tragen, keine stadtkarte in der hand halten. das habe ich alles drauf. zweitens, mit niemanden rumlaufen, der aussieht wie ein tourist! oder sich wie einer verhält. denn touristen haben ein ganz bestimmtes verhalten drauf: sie schlendern unsicher, schauen ständig überall hin, weil sie ja die gegend sehen wollen, und reagieren auf alles und jeden, der ihnen etwas näher kommt. aber so verhält sich kein pariser! ein pariser geht zielstrebig und mit festem schritt seinen weg, rempelt leute an, wenn die im weg stehen (entschuldigt sich manchmal aber auch dafür), hat einen sturen blick nach vorne, denn er kennt ja schon alles, alles insgesamt etwas arrogant, was aber zum eleganten, modischen outfit passt.
dann gilt nur noch eins: konzentration und nicht ablenken lassen! alles ignorieren.
so hält dich niemand für ein tourist und wenn du kein tourist bist, wirst du nichts kaufen und dann lassen sie dich komplett in ruhe.

hätte ich das mal letzten sommer drauf gehabt, da hätte ich mir so einige nervige situationen ersparen können...

Montag, 14. März 2011

lemonade


heute habe ich nichts erlebt, ich hab an meinen bewerbungen gearbeitet, aber ich bin nicht sehr optimistisch. für die verlage hätte ich mich früher melden müssen, die haben nix mehr frei. ich hoffe noch auf das filmfestival. notfalls werde ich die stadt wechseln müssen. aber eigentlich würde ich gerne mal eine weile an einem ort bleiben. nicht schon wieder monate in einer fremden stadt rumlungern...hab ich echt die nase voll von.

gabriel nervt. ich habe noch nie so ein pessimistisches, negatives, fast schon depressives kind betreut. er braucht für jeden kleinen scheiß motivation und ne debatte. und dann blockiert er sich auch gerne. heute abend waren wir dann sehr gereizt und haben uns nur noch angepflaumt. puh, nächste woche NÄCHSTE WOCHE ist es vorbei. ich freu mich ja so auf oldenburg. ach ja und auf taizé, natürlich.

und morgen soll der schönste und wärmste tag in der woche sein. also habe ich mir mit den letzten euros auf meinen konto eine karte für den eiffelturm gekauft. ich hoffe, da es in der woche am mittag ist, wird es ruhig und friedlich sein.

ich bin sehr gespannt.

das foto wird wohl für mich das ultimative parisfoto bleiben. letzten herbst vom centre pompidou aus gemacht.

Sonntag, 13. März 2011

date mit paris















heute wollte ich eigentlich die opera besichtigen, darauf hatte ich mich schon gefreut, aber zu spät habe ich gesehen, dass sie heute für besichtigungen geschlossen ist. also, was neues überlegen. ich dachte mir, nehme ich mir das petit palais mal vor, allein das gebäude wird ein blick wert sein. ich würde ja auch gerne noch in den großen palais, der soll noch schöner sein. naja von der dauerausstellung des petit palais war ich enttäuscht, zumal einige flügel, genau die, die mich interessiert haben, geschlossen waren. ein paar postkarten später war ich auch schon wieder raus und dachte mir, ich geh ein wenig spazieren. daraus wurde dann ein sehr langer spaziergang. ich ging um die palais herum, dann über die seine, einfach richtung eiffelturm. ich mag die seine. naja die eiffelturmgegend ist wirklich schön und beeindruckend. leider wird das bild, genau wie beim sacre coeur, durch die touristen gestört. und die zahllosen ausländer, die dir irgendeinen scheiß andrehen wollen. dazwischen noch ein paar romis, die nicht reden können und dich deswegen anfassen und fast körperlich zwingen wollen, was zu unterschreiben. wenn der ausblick nicht so unendlich genial sein muss, von da oben, würde ich mich glatt weigern, den eiffelturm zu besteigen. es gibt schon seinen grund, warum ich die gegend meide. und das bisher aufgeschoben habe. ich spazierte weiter, auf die militärschule zu um dann richtung invalidendom zu gehen. ich machte ein paar fotos, ich bin einfach abgestumpft, gegenüber diesen riesen gebäuden aus irgendwelchen vergangenen jahrhunderten. ich lief dem gebäude entlang und kam fast wieder bei den palais heraus. müde fuhr ich nach hause.

ps: auf den fotos ist ein zeppelin versteckt.

Samstag, 12. März 2011

L'Arche de La Défense











nachdem ich die woche so brav zuhause verbracht habe, machte ich mich heute mittag auf dem weg ins buissnesviertel von paris: la Défense mit La grande Arche. ist ein sehr berühmtes wahrzeichen von paris. ich dachte, ich lauf da n bisschen herum, viel ausser architektur wird es da wohl nicht geben, das museum zu diesem viertel ist gratis. aber nix da, es gibt da ein riesengroßes einkaufzentrum. von außen sieht das eher unscheinbar aus, aber als ich reinspazierte, aus neugierde, sah ich die liste von läden, die es dort gab. immense. noch größer als die hallen. ich bin nicht weiter reingegangen, aber mir war klar, dass ich noch nie ein so großes einkaufszentrum betreten hatte. auf der anderen seite des platzes gab es den eingang zu fnac und einem sportartikeladen und da mir das wesentlich übersichtlicher erschien, ging ich dorthin. was für ein hübsches plätzchen. eigentlich wollte ich ja das viertel besuchen, aber einkaufszentren ziehen mich magisch an. mir ist gestern eingefallen, dass ich für taize einen schlafsack brauche aber keinen habe. ich hab auch keine badelatschen. schlafsäcke sind teuer und ich hab keine ahnung, wonach man aussucht. also informierte ich mich im netzt und suchte dann auf diversen seiten nach billigen aber guten säcken. heute habe ich dann in einem laden den gefunden, den ich mir auch im netzt ausgesucht habe. eine fleecejacke und ein paar flipflops später bereute ich meinen einkauf schon wieder. denn der schlafsack war schwer und ich erst am anfang meines spazierganges. irgendwas in meinem hirn schaltet ab, wenn ich meine kreditkarte bei mir habe und es ein einkaufszentrum zu besichtigen gibt. ich streunte dann noch durch fnac und andere läden, hätte sicherlich noch so einiges an geld ausgeben können, aber da ich nichts mehr wirklich brauchte...

danach aber besuchte ich wirklich das viertel. ich weiß nicht warum, aber ich wollte schon seit beginn meines aufenthaltes la grande arche sehen. weil es riesig ist, das ganze viertel ist voller großer bürogebäude. außerdem interessierte mich die konstruktion, die geschichte dahinter. das interessante an dem viertel ist, dass es eine ganz wichtige achse von paris aufnimmt. sie beginnt beim louvre, durch den park tuilleries, über den place concorde, die champs elysees entlang, durch den triumphbogen steuert sie geradezu auf die arche, ein neuer, großer triumphbogen. es war vorher ein riesen platz, mit dem man jahrunderte lang nichts besonderes anzufangen wusste, die arche schloss dem umbau dieses viertels ab und gab der achse ein würdiges ende. in dem museum wird deutlich, was das eigentlich für ein unterfangen ist, so ein großes viertel zu bauen, zu strukturieren. allein die infrastruktur! ganz toll finde ich gemacht, dass die achse nicht wie auf der champs elysee von autos dominiert wird, sondern alles unterirdisch geleitet wird. somit ist der fußgänger könig und kann angenehm durch die schluchten flanieren. ein ganz anderes paris, was mir außerordentlich gefällt. es hat seinen reiz. leider konnte ich nicht auf die arche hochfahren, es hatte geschlossen (steht natürlich nicht auf deren internetseite). was ich aber bis dahin nicht wusste: wenn man auf der plattform der arche steht, kann man bis zur champs elysee sehen! wundervoll. gefallen hat mir auch, wie sich die arche durchgesetzt hat: der architekt hat bei seiner bewerbung kohlebilder eingereicht (ungewöhnlich) und das ganze mit einem gedichte beschrieben. wunderbar...ich setzte es euch hier mal rein.

"La Grande Arche"

“Ein offener Kubus,
Ein Fenster zur Welt,
Wie ein vorübergehendes großes
Finale für den Weg, mit einem Blick in die Zukunft.
Es ist ein moderner “Arc de Triomphe”,
Der den Triumph der Menschlichkeit feiert, Hoffnungssymbol für die Zukunft,
daß sich alle Menschen treffen,
wie sie es mögen ...”

“Wenn man sich diesem Bogen nähert, entpuppt er sich als ein großer gedeckter Platz, auf dem man sich unter die Leute mischen kann ...”

da ich ja derzeit unglaublich sportlich bin, taten mir die füße schon nach wenigen stunden weh und ich fuhr zurück. mein badezimmer wird neu gestrichen und heute abend muss ich babysitten. da ich heute ausnahmweise mal gute laune habe (paris entdecken + shopping ist nach wie vor die goldene regel für gute laune) macht mir das alles nichts aus.