Donnerstag, 2. Dezember 2010

un baiser, s'il vous plaît*



eigentlich habe ich keine lust was zu schreiben. ich setzte oft an und es gefällt mir nicht. das passiert immer, wenn ich schlechte laune hab. dann missfallen mir auch meine eigenen worte.
warum ich schlechte laune habe? weil ich in einer hausarbeit nur 12 von 20 punkte habe (die frz noten gehen bis 20, wobei 18 sowas wiene 1 und 11 eine 4 ist, denke ich). der durchschnitt lag bei knapp 11. warum überrascht es mich eigentlich? gut, ich hab zwar 90% von dem, was er für wichtig hielt, in meinem text erwähnt. und nicht, dass ich dachte, dass es was ausmachen würde, dass ich nur einen rechtschreibfehler habe. oder dass ich das ganze buch kannte, aus dem der ausschnitt kam und ich somit zwischendurch bezüge herstellen konnte (die form, stephanie, die form!!!). nein eigentlich sollte es mich nicht überraschen. denn meine noten waren schon immer durchschnittlich. die klausuren im sommer: ich hatte immer genau die durchschnittsnote, sei es 2,3 sei es 2,7. oder meine abiturnote. 2,6 ist der absolute durchschnitt. wenn alle eine eins im essay haben, habe ich auch eine. ich bin zu ambitioniert für das wenige talent was ich zusammen tragen kann, vielleicht ist es das. aber wer will schon mittelmäßig sein? ist es das, was ich irgendwann, nach viel arbeit entdecken muss, dass ich nur mittelmaß bin und alle was ich produziere ebenso durchschnittlich ist? ich habe gar keine lust, irgendetwas zu machen, weil mich der anblick des ergebnisses nur erschrecken würde. es gibt menschen, die leisten, produzieren, erschaffen, stellen nie etwas her, weil sie angst haben, dass es nur mittelmäßig sein könnte, nicht schlecht aber eben auch nicht bemerkenswert. die bücher sind voll von diesen wesen, die sich der kreation verweigern. es gibt viel mehr davon in der literatur, als helden, ist mein eindruck. vielleicht setzten wir uns dadurch mit einer urtiefen angst auseinander: wenn wir nichts herausragendes leisten, bleiben wir nicht in erinnerung, mit unserem tode wird alles sterben, alles, und niemand wird je wissen, denn nichts erinnert daran, dass wir gelebt haben. damit verliert das ganze leben auf einen schlag seinen wert, denn es überdauert nicht. es verschwindet in dem moment, in dem es entsteht.


*Titel eines Filmes von Emmanuel Mouret, der mich heute mit seinem charme, seinem humor, seiner originalität auf andere gedanken gebracht hat

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