Sonntag, 28. November 2010

vegan day






gestern bin ich warme klamotten einkaufen gegangen. nichts anderes hat mich motiviert, aus dem bett zu steigen. natürlich bin ich jetzt wieder so gut wie pleite, denn zwischen einem schönem kleid und die aussicht, mir in der woche extraessen kaufen zu können, da siegt das kleid, immer.
das kleid gab mir dann wiederum heute die motivation, mich zu duschen und in die bahn zu steigen, um ins 20 arrondissement zu fahren, denn dort wurde der vegan day gefeiert. vegan bedeutet der komplette verzicht auf tierische elemente in seinem leben. ich lebe nicht vegan, aber eher aus inkonsequenz, weniger aus mangelnder überzeugung. umso besser ist es, diese veranstaltung zu nutzen, um sich ein wenig motivation (wie ihr seht, dreht sich bei mir sehr viel um motivation) und anregung zu holen. aber auch zu schauen, wie die pariser vegan scene so ist.

also es war recht viel los und auch sehr viel geplant. drei etagen. in einer etage war das kochstudio. in einer anderen waren stände von anbietern veganer produkte und im club unten treten heute abend vegane bands auf. ich hab mich hauptsächlich in der oberen etage aufgehalten. dort waren ua lush zu finden, sowie kleiderhersteller und natürlich jede menge firmen die veganes essen verkaufen. man konnte viel probieren, so einiges kaufen. dann gab es auch hier eine bühne, auf der laufend programm stattfand. ich saß insgesamt zwei stunden dort und es war sehr unterhaltsam! zuerst stellte eine amerikanerin ihr buch vor, dass sich ums vegane aber stylische leben und reisen dreht. danach gab es eine modenschau mit veganen klamotten, die sehr cool waren. dann trat ein monsieur auf, aus new york, der sehr süß war und dessen harrschnitt ich mir vielleicht klaue, der machte eine präsentation über vegane mode. nicht ohne vorher darauf hinzuweisen, was in der aktuellen modebranche schiefläuft.

auf dem nach hause weg fiel mir auf (neben dem heruntergekommenden zustand des viertels, liegt ja auch fast schon im norden paris...)dass alles gar nicht mal so öko-hippiemäßig mit militanten einschlag war. nein im gegenteil, die meisten sahen normal aus, stylisch wie die pariser nunmal sind, einige punks und hippies, das alter war so durchschnittlich 30. da es an veganer gerichtet war, wenn auch an interessierte natürlich, gab es so gut wie keine aufklärungselemente oder krasse aufrufe, wie man es bei einer peta oder greenpeace veranstaltung erwarten würde. nein, es herrschte der konsens, vegan leben ist absolut berechtigt, dass ist nichts in frage zu stellen, es geht um die praktische seite des lebens. wie kann ich in einer fremden stadt, auf reisen, vegan essen? wo kann ich coole und schöne klamotten finden, die komplett tierfrei sind, deren hersteller auch einen reinen hintergrund haben, das gleiche für kosmetikhersteller, lebensmittelproduzenten ect. das mochte ich. ich habe mich verstanden gefühlt, ich habe gedacht, wow, hier sind mal menschen, die wirklich nachdenken. und handeln, ohne dabei aus der masse herauszufallen, ohne dafür seinen sitznachbar in der uni damit zu nerven. niemand diskutierte herum, sondern es war vieles sehr konkret und lebensnah.

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