Montag, 25. Oktober 2010

i'm not a humain anymore

gestern war ich im kino, im lang erwarteten "biutiful". man muss dazu sagen, dass der hauptdarsteller eine goldene palme in cannes gewonnen hat und der film überall intensiv diskutiert wird. jetzt, wo ich ihn gesehen habe, verstehe ich die kritikpunkte der journalisten. dennoch mag ich den film.
er ist hart, wie eine faust in den magen. er ist völlig überladen, aber dennoch realistisch bis auf die knochen. ich habe dreiviertel der zeit geheult, aber so richtig. immer wenn javier bardem am weinen war oder schwäche gezeigt hat. keine ahnung, wann ich das letzte mal so viel bei einem film geweint habe.
hinterher fühlt man sich schlecht. man ist angewidert von der welt und seiner eigenen ignoranz. die welt ist ein furchtbarer ort. einige kritiker kritisierten eben das an dem film, aber was kann der film für die tatsachen, für die welt? man kann einem film nicht vorwerfen, wenn man sich schlecht fühlt. doch naja, "notre jour viendra", und sicherlich auch andere filme, die eine brutalität verwenden, die nichts repräsentiert außer die brutalität selber.
auch dieser film war in der originalversion und langsam fange ich an, es zu schätzen, wenn die filme nicht synchronisiert sind. klar, hat mir jeder schon mal gesagt, aber da gings um n hollywoodblockbuster oder um ne serie auf englisch. aber spanische, italienische, koreanische filme, erstens, die sind nicht mainstream und zweitens, wer will die schon in original sehen? viele. ich. die echte stimme, das echte knacken des mikros möchte ich hören.

heute war der erste ferientag und gar nicht so schlimm wie gedacht. ich bin erst um halb zehn aufgestanden. nach dem frühstück habe ich zwei stunden mit gabriel am pc an seiner präsentation über die besiedlung des mars gearbeitet. genau, die mögliche besiedlung, die mehr als tausend jahre dauern würde (gott wie absurd). dann haben wir an einem modell gearbeitet (tiens, mein werkunterricht hat nun also doch seine anwendung gefunden, und bewunderung von gabriel). holz zusammenhauen, es anmalen, steine suchen und sie waschen, mittagessen und dann eine stunde schlafen um dann mit ton und steinen eine miene zu bauen (da wird kohle abgebaut, das verbrannt wird, um den planeten zu erwärmen), weiter an der präsentation arbeiten (der junge beherrscht die power point präsentation besser als jeder erstsemestler) und dann essen. insgesamt war es recht anspruchsvoll, denn ideen mussten besprochen, texte verfasst, modelle wollten erstellt werden - mit einer recht schwierigen kommunikationssituation, ein 8-jähriger junge und eine ausländerin, wir redeten oft aneinander vorbei, brauchten lange um den anderen zu verstehen. aber wenn wir uns verstanden, dann gut. ich musste nebenbei noch aufräumen und essen machen. alles überwachen, alles verbessern. aber es war gut, wir verstanden und super, es war witzig.

heute habe ich zum ersten mal daran gedacht, dass ich gerne länger in paris bleiben würde. dass ich gerne einfach hierbleiben würde, weiter studieren und arbeiten. das wort "auswandern" echote in mir. lautstark. illusionen.

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