Freitag, 22. Oktober 2010

babykätzchen


heute hatte ich ein dreistündiges seminar, wir haben einen text von balzac auseinandergenommen. was super ist, denn ich muss eine hausaufgabe über einen anderen text von balzac schreiben (ich hatte auch letztes jahr bereits ein seminar über balzac, zum glück mag ich ihn) und hab somit eine gute grundlage.
ich hab mich auch einmal gemeldet und es ist mir schon öfters passiert, dass kurze zeit nachdem ich im unterricht gesprochen habe, später sich leute zu mir umdrehen, mich fragen, woher ich komme und dann auf deutsch quatschen (nicht immer) . heute war es eine sehr symphatische studentin im dritten jahr, die einen beeindruckenden lebenslauf hat. mutter amerikanerin, deswegen spricht sie englisch. vater spanier, deswegen ist sie in salvador aufgewachsen und spricht spanisch. sie besuchte eine deutsche schule (ich frage mich, wie die eltern ihr bei den hausaufgaben helfen konnten?), deswegen spricht sie fast akzentfrei (!!!) deutsch. naja und nun studiert sie literatur in paris. bref, ein lebenslauf, den ich auch gerne hätte. nach einer weile kam das mädchen wieder, was neben mir saß und auf klo war (es war pause) und wie ich bereits vermutet habe (sonderbarerweise geht das bei allen deutschen auf den ersten blick, meinem prof in textanalyse habe ich auch sofort angesehen, dass er deutsch ist. das ist so ein gefühl, intuitiv. aber diesmal gaben auch ihre hefte und ihr rucksack (!!!) darüber auskunft, dass sie nicht französin sein kann) ist sie auch deutsch und klinkte sich ins gespräch ein. wir sind nun über studivz befreundet und mit wem ist sie noch befreundet? mit dem mädchen, dass ich hier zufällig auf dem flur getroffen habe, mit dem ich mein abi gemacht habe.
dann musste ich wieder zum bahnhof laufen, weil die busse nicht fuhren. was mich jedesmal 20-30 minuten mehr kostet. was ist das für ein land, in dem 20 und jünger jährige für ihre rente kämpfen? einerseits ist es logisch, weil es sie betrifft. andererseits ist es absurd. ich verstehe ja, dass es ärgerlich ist, länger arbeiten zu müssen um dann vielleicht einen hungerlohn zu bekommen. es ist scheiße für die frauen, für die armen. aber wenn der staat es nunmal nicht finanzieren kann? woher soll er das geld nehmen? ich bin, glaube ich, liberaler als ich dachte. ich finde, der staat hat mir eine exzellente ausbildung quasi geschenkt, sichert mich mein ganzes leben lang ab, im falle von mutterschaft, arbeitslosigkeit, ect. dass ich persönlich das gefühl habe, dass ich meinen teil dazu beitragen kann. und mich privat um eine zusätzliche rentenversicherung kümmer. dass ich mich persönlich darum kümmere, dass ich später soviel geld habe, wie ich möchte. ich mag es nicht, abhängig zu sein. und die anderen, die sollten auch selbstständiger werden. wenn sie es können.

dann plagten mich kopfschmerzen und andere dinge. ich schlief, während gabriel seine playmobil sachen malträtierte. später wurde es dann lustiger, als die eltern dazu kamen, wir uns unterhielten. ich kann verstehen, warum gabriel gerne einzelkind ist. auch wenn er nicht wissen kann, was ihm dabei entgeht.

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