Donnerstag, 21. Oktober 2010

was mich ziemlich annervt, ist meine brille, die ständig dreckig ist. und oft nervt mich auch gabriel an. manchmal auch seine mutter. ich bin sehr müde diese woche. ich kränkel herum. ich hatte diese woche zuerst das gefühl, dass ich das mit der uni nicht schaffe. all diese hausaufgaben und klausuren und mehrseitigen hausaufgaben. und das alles auf französisch. aber ich habe die mehrseitigen hausaufgaben auf zwei reduziert und ein test. für november. danach stehen noch ein paar klausuren und zwei hausaufgaben an. vielleicht n paar tests. es geht voran.
nicht voran gehen die streitereien über die rente. es wird gestreikt und blockiert was das zeug hält. ich weiß nie, wie lange ich wo warten muss, ob mein bus oder mein zug kommen wird, ob ich irgendwo stecken bleiben, ob wieder mal dreihundert menschen sich auf einen raum ausgelegt auf 80 quetschen müssen. heute, nach der uni, ich war sehr müde und sehr hungrig, ging ich zum bus und wartete und die anderen menschen herum waren alle ständig verwirrt und irgendwann dachte ich mir hm, was denn los. die blumenverkäuferin rief mir irgendwas zu, also beschloss ich, meine kopfhörer abzusetzten und stellte fest: die gesamte straße war gesperrt. deswegen war es so ruhig! also marschierte ich los, mit einer frau, die ständig alles beschimpfte und vor sich hinfluchte. die straße ist vierspurig, aber kein auto fuhr. irgendwann sah ich sie dann, die polizisten. ich bin an polizisten gewöhnt, das aufgebot in der bahnhöfen ist nicht schlecht. sie laufen nicht mit pistolen herum, sondern mit gewehren. sie sehen aus wie im krieg. während ich auf dem weg zur uni bin. dann frage ich mich: gegen wen oder was beschützen sie mich? wer will mich oder die anderen angreifen? und dass derart brutal, dass so eine ausrüstung gerechtfertig ist? naja, auf alle fälle standen an der straße entlang mindestens 10 polizeibullis. ich kam erst später auf die idee, dass es eine demonstration geben könnte, zuerst dachte ich, warum auch immer, dass es einen unfall gegeben haben muss, und ich dachte an den menschen, der das verursacht haben könnte. ob dem wohl bewusst ist, wie weitreichend sein verhalten ist? dann dachte ich, an den menschen, der vielleicht dabei gestorben ist, denn es muss ja ein ganz schön heftiger unfall gewesen sein, wenn eine ganze straße gesperrt ist. mir kam der gedanke, dass, wenn ich mal sterben sollte, es nett wäre, wenn ein paar straßen, vielleicht ein ganzes viertel von einer stadt wie paris lahmgelegt wären. in den moment, in dem ich sterben würde, würde chaos ausbrechen und für ein paar stunden müssten einige menschen umwege gehen.
naja, aber dann bemerkte ich, dass dieses aufgebot an polizei und das absperren von straßen doch eher zu einer demonstration passt. da hörte ich auch schon die ersten menschen kreischen. es waren schüler. es wird sehr stark diskutiert, was man davon zu halten dass, dass schüler und studenten so sehr demonstrieren, gegen diese rentenreform. die frage nach manipulation taucht auf. und wenn ich im fernsehen diese 16-jährigen sehe, die ihre schule verriegeln, dann kann ich sie nicht ernst nehmen.

nachdem nun diese eingewöhnungswochen beendet sind und der unialltag begonnen hat und wir somit richtig in die materie eingehen können, fällt mir auf, dass ich nichts anders mache, als texte zu interpretieren. nichts anderes. ich gehe von einen kurs in den anderen und interpretiere bzw ich lerne, wie ich richtig analysiere. mittlerweile mussten auch die ersten ihre referate halten und bisher sind alle kläglich gescheitert. sie haben es gut vorgetragen, waren gut vorbereitet aber es war dennoch hmmm am thema vorbei.

ich fahr übernächstes wochenende nach straßbourg. und danach habe ich geburtstag. 24. ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.

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