Samstag, 20. November 2010

Paris Photo 2010











ich wollte gestern schon zu dieser ausstellung hin, aber da war eine sehr lange schlange. also habe ich mir, klug wie ich bin, eine karte im internet gekauft und bin heute nochmal hingegangen. tja, bloss dass dieses mal man nur 2 minuten warten musste. als ich aber aus der ausstellung raus ging, war die schlange wieder sehr lang. ironie.

es ist eine ausstellung der "photographie d'europe centrale" und dauert nur drei tage an, sie findet in einem teil des louvres statt. der schwerpunkt liegt dieses jahr auf die fünf osteuropäische länder. da derzeit auch monat des photos ist, könnte man sagen, die ganze welt der photographie hat sich dieses wochenende auf paris konzentriert. und in der ausstellung ist die konzentration geballt. es sind sehr viele galerien vor ort, die sehr viele künstler präsentieren. das gedränge ist dicht, das hauptklientel sind sehr reiche menschen und hauptsächlich wird englisch und deutsch gesprochen. viele kennen sich untereinander und jeder zweite hat eine kamera in der hand. zuerst habe ich mich etwas unwohl gefühlt, ich hatte mich zwar intuitiv chic gemacht, aber puh, reiche menschen sind ein volk für sich. das problem ist, wie bei fast jeder kunstart, dass man sich zeit nehmen muss, für jedes bild und seine entstehung verstehen sollte. erst dann eröffnet sich das photo in seiner ganzen dimension. da ich aber nur wenig wissen gesammelt hatte und es auch viel zu viele künstler wsind, schaute ich mir die bilder einfach der reihenfolge nach an und suchte mir welche, die mir spontan gefielen, die mein interesse ein wenig fesselten.

einige bilder (vielleicht 3 von 1000) kannte ich und war ganz begeistert, sie in diesem rahmen zu entdecken. die inhalte der bilder variieren stark. ich mag alles, was irgendwie poetisch ist, was eine sehr vage und subjektive eingrenzung ist. so einiges war gephotoshopt, sachen wurden reingescannt. als ich das erkannte, fand ich das zuerst doof. denn an photos ist ja das tolle, dass sie direkt das wiedergeben, was sich auf der anderen seite des photographen abgespielt hat. wir schauen mit seinen augen. aber was ist, wenn dazwischen auf einmal ein zweiter schritt gelegt wird? der das bild, die realität also, verändert? und was, wenn man diesen schritt nicht sieht, weil das ergebnis so echt aussieht? es ist ein spiel.

würde ich nochmal hingehen? ich weiß es nicht. es ist so schwierig mit der kunst. man muss soviel vorwissen haben oder sich halt auf ein objekt intensiv konzentrieren. beides geht nicht immer. literatur, kino, da geht das einfacher, der zugang ist einfacher gestaltet, was natürlich auch daran liegt, dass diese beiden formen ein ganz anderes kommerzielles konzept verfolgen, mit anderen ansprüchen. derzeit habe ich keine lust aufs kino, da gibt es irgendwie nichts, was mich direkt anzieht. stattdessen lese ich wieder mehr. es ist ruhiger. morgen wollte ich schauen, ob ich in die oper gehe. die hochzeit des figaros. dafür müsste ich aber um 13 uhr an der bastille sein. mal schauen, wie meine motivation sein wird.

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