Freitag, 12. November 2010

Louvre!!!! Ein Bericht

also ich schreibe diesen post nur, weil ich mich vor meiner hausarbeit drücken will.
gestern ist die familie in den urlaub gefahren, ich bin für vier tage alleine. das behagt mir ehrlich gesagt nicht so. es stürmt sehr und das ganze haus knarzt und es klappert und türen knallen...ich bin irgendwie nicht ganz entspannt, da hilft auch der fenchel tee nicht. ich mag es, wenn die familie da ist. es ist gemütlich mit ihnen. auch wenn ich mal den fernseher für mich alleine habe! und ha, gleich am ersten abend lief ein film, den ich unbedingt sehen wollte. "Sur mes levres" mit dem einmaligen und unvergleichlichen vincent cassel. ein harter film, und sehr spannend. er hing mir lange nach, ich gings mit ihm ins bett, ich wachte mit ihm auf, ich verbrachte den ganzen tag damit, an diesen film zu denken. vorher lief zufällig "kuck mal wer da spricht", ein totaler kontrast. ist auch einer meiner lieblingsfilme, so witzig und rührend. und john travolta so gut.

heute in der uni bin ich wieder eingeschlafen. dabei fand ich das seminar super, es gab viele ideen für meine hausarbeit, die mich gleichzeitig bestätigen, denn ich hatte sie vorher schon ansatzweise auf dem pc stehen. danach ging ich ins louvre, zum ersten mal ins berühmte louvre. freitagmittags scheint eine gute museumszeit zu sein, denn es war kaum was los. was nicht heißen soll, dass da nicht ein paar tausend menschen (doch sicherlich, da gibt es ein einkaufszentrum im untergeschoss und vor den kassen tummeln sich extrem viele menschen) herumliefen aber es ging schnell an den kassen (wo ich nur pseudomäßig hingehen muss, um meinen ausweis vorzuzeigen, denn wenn man unter 26 ist, ist es gratis!) und im zweiten stockwerk bei der französischen malerei hatte ich mehrmals die räume für mich alleine.

es gibt eine metrohaltestelle, also unterirdisch, für das louvre. da muss man das richtige gleis finden, von dem man aus dann in den louvre bereich kommt. es ist recht beeindruckend, denn die hallen vorher sind gesäumt mit schönen läden (auch wenn man nichts kauft, macht es spaß, solche läden zu besuchen, da sie äußerst schön gestaltet sind und interessante sachen anbieten), alles ist mit marmor und edlem stein ausgelegt, luxuriöses licht strahlen alte wände des louvres an. irgendwann kommt man dann zum museums eingang, eine umgekehrte glaspyramide begrüßt einen und nebenann gibt es einen wunderschönen apple store. naja gut, taschenkontrolle, dann der wirkliche louvre bereich. natürlich kommen erstmal zich läden, bzw stände. restaurants, bücherläden, themenläden, kundenschalter. und dann! kommt der wirklich wirkliche eingangsbereich. das ist der bereich, den man durch die sehr bekannte glaspyramide betritt. es liegt unter dem platz, sehr gut gelöst. auch hier alles riesig, marmor, luxus. da ich mal wieder super vorbereitet war (also gar nicht), schnappte ich mir einen plan vom louvre (den ich bis zum schluss nur wage verstanden habe) und habe mal so geschaut, was man sich dort eigentlich anschauen kann (ach so, drei etagen, mehrere kilometer lang, bestimmt ne million exponate...)ich entschied mich für die frz malerei bis zum 19 jh (die moderne malerei ist im musee d'orsay). da ich in dem moment überhaupt kein orientierungsvermögen hatte (unterirdisch so eine große anlage zu betreten, ist verwirrend, musste ich schon öfters feststellen, die dimensionen in paris überwältigen mich immer wieder) ging ich einfach mal drauf los und entschied mich spontan für einen gang, ging ein paar treppen hoch und irgendwann (mehr als nach n paar hundert metern) erreichte ich dann die ecke, wo ich beginnen wollte. nur einmal verlaufen! ich genoß es, dass so wenig los war, und schaute mir rubens, renoir und monet aus allen blickwinkeln an, von nahem, von weitem, denn dafür geht man in ein museum: die bilder kann man auch im internet anschauen, aber man sieht die textur nicht, die pinselstriche und das material bleiben auf papirbazügen verborgen. ich bekam lust, wieder selber zu malen. warum habe ich damit aufgehört? warum mache ich es nicht intensiver? zwischendurch sah ich studenten, die bzeichneten, sehr gut zeichneten, ich war ganz neidisch. ich wäre gerne auf einer kunsthochschule. ich würde gerne sovieles machen. das leben ist zu kurz.
ich lief also so durch die jahrhunderte und war so dreist, je weiter es in den jahrhunderten es zurück ging, desto schneller lief ich durch die räume. die räume sind schön groß und weit und auch vollbepackt. zwischendurch rannte ich in eine ziemlich interessante, temporäre ausstellung, wo es um das gesicht und den körper geht (n sehr allgemeines thema meiner meinung nach). das sind die bilder, auf denen fotos neben alten ölgemälden hängen. auch eins meiner lieblingsbilder: "der ursprung der welt" von corbet, wo man nichts weiter sieht, als einen weiblichen schoß. ich mag das bild nur so gerne, weil ich den titel extrem gut finde. ich muss jedesmal grinsen wenn ich ihn lese, mit dem bild dazu. weil es irgendwie ein gag ist. weil es sehr intelligent aber auch sehr selbstverständlich ist. weil das bild wahnsinnig teuer ist und es bestimmt ne weile gedauert hat, es zu malen. man sieht nur brüste, schamhaare, oberschenkel. ist das wirklich der ursprung der welt?
ach ja, was mich natürlich auch genervt hat, denn das muss einem nerven, wenn man sooft ins museum geht, wie ich es derzeit tue: die ganzen brüste die überall heraushängen. in jeder epoche, auf jedem bild, in jeder noch so absurden haltung, sind die kleider der frauen aufgerissen und ihre brüste hängen heraus. sei es beim lesen, beim betrachten des mondes, sei es beim schippern auf einem boot. die brüste muss man sehen!

naja ich lief dann weiter herum, wie man das halt so tut im museum und irgendwann beschloss ich, dass nun gut ist, dass ich nicht bis zum ende des flügels laufen muss, da hängen eh nur noch bilder, die mich nicht interessieren (sorry, aber flämische malerei aus dem 14 jh fand ich nur eine stunde lang in kunst interessant). also zum ausgang! ha, leichter gesagt als getan. ich musste dann doch nicht mehr flämische kunst anschauen als gewünscht. lief ausversehen in den skulpturbereich und schaute aus neugierde bei der objektausstellung herein, denn es ist alles wahnsinnig interessant. irgendwann fand ich den ausgang.
ich bin müde, morgen besichtige ich das quartier latin (das 5. arrondissement, in dem ich auch studiere), es gibt eine führung von nem geschichtsprofessor.

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