Donnerstag, 14. Oktober 2010

for a long time i have told lies


der tag hat nicht genug stunden, die woche nicht genug tage. ich weiß nicht, wie ich das in der klausurenphase schaffen soll. ich bin überhaupt nicht in studierstimmung. vielleicht, weil die sprache distanz schafft. mir das gefühl von urlaub vermittelt. vielleicht, weil mein arbeitsplatz nicht gerade ideal ist.
diese woche war bisher gut. ich habe viel verstanden, ich muss kein exposé halten, das chaos lichtet sich. ich würde dennoch gerne mehr für die uni arbeiten, aber mir fehlt die zeit. abends bin ich müde. und die lange fahrzeit zur uni und zurück nimm auch viel zeit in anspruch, mindestens 2 stunden am tag.
die studenten fangen nun auch an zu streiken, sie rufen zu demonstrationen auf. ich bin ganz überrascht.
ich merke, wie mein französisch sich verbessert. wie es sich verändert. was ich alles erzählen kann. was ich alles verstehe. spontan und flüssig.
die schulferien sind gleich mit den uniferien. was mich extrem erleichert, denn ich verpasse nichts, wie anfangs gedacht. denn in november sind die ersten tests und es gibt erste hausaufgaben abzugeben. zum glück muss ich nicht auch noch referate halten. erasmusbonus halt.
es gibt hier überall sehr viele asiaten. also mich nerven sie. vielleicht weil ich zu oft in einer schlange stand, in der asiaten hinter mir standen, laut, kichernd und mich ständig schubsend. naja auf alle fälle haben die alle kleine elektronische wörterbücher, die sie am anfang der stunde vor sich aufbauen und dann eifrig konsultieren. am dienstag saß ein mädchen vor mir, die das ebenfalls tat (die hatte auch ein diktiergerät dabei, was ich große klasse fand als idee) und auf einmal, die professorin redete von irgendwas, tönte es laut "RIDICULE" was "LÄCHERLICH" bedeutet. es kam von dem wörterbuch der asiatin. das war sehr witzig.

gabriel hat das thema der sexualität für sich entdeckt. seine mutter hat ihn zwei bücher gekauft. nach den hausaufgaben zog er sich dann zurück (er gab mir sogar extra frei "du darfst nun machen was du willst" was ich nur mit einem sehr ironischen danke beantworten konnte) und widmete sich der ausführlichen lektüre seiner neuen bücher. beim abendessen und danach redeten wir dann nur über spermien, eier und geschlechtskrankheiten. ich erzählte ihn lustige dinge, die ich so weiß und er erzählte mir, was er so gelesen hat. unsere gespräche am essstisch sind oft die besten.

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