Sonntag, 12. September 2010

freitag war ein blöder tag, also vergessen wir ihn lieber schnell wieder.
gestern war es heiß und ich beschloss, zum montmartre zu fahren, sight seeing. ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll. aber gelinde gesagt, ich war geschockt. manchmal vergesse ich, dass ich in einer der touristenzentrale der welt lebe. hier quellen die touristen aus allen ecken, wie der schweiß aus den poren eines fettes menschen an einem heißen augusttag. ja genau so. ich fing mit dem sacré coeur an, was eine wunderschöne kirche ist, die an einem einzigartigen ort gelegen ist. man hat von ihr aus einen phänomenalen blick auf paris. doch der weg dahin, der ist schwer. es gibt nur souvenirshops. mehr nicht. nur billige rahmschläden. dann, die zweite hürde, an den ganzen schwarzen vorbeizukommen die einem irgendeinen scheiß andrehen wollen und dabei wahnsinnig aufdringlich sind. sie fassen dich an, laufen und rufen dir hinterher. und jeder versucht es bei dir. jeder. du hast keine chance. du gehst die stufen zum sacré cour hoch, mit den anderen 2000 touristen, okay. du siehst aber nicht viel von der schönen grünanlage, weil einfach alles voll mit menschen ist. wie ameisen auf einem honigkuchen tummeln sie sich nervös auf jedes fleckchen. ganz hoch zur kirche bin ich nicht mehr gekommen, denn es war alles voll. wirklich, alles. und das nicht nur aus meiner menschenfeindlichen sicht, nein, es war wirklich kein durchkommen. zwischendurch wird man von taubstummen frauen angebettelt, die, auch wenn du ihnen was spendest, einen voller vorwurf anschauen. und sie sind überall und weil sie taub sind, kann man ihnen nicht begreiflich machen, dass man schon gespendet hat. nur weitere böse blicke folgen. alle sind so aufdringlich, wollen was von einem und wenn man es ihnen nicht gibt, wird man beschimpft. warum werde ich hier so behandelt? mit was für einem recht behaupten sich diese ekelhaft aufdringlichen menschen, was fällt ihnen ein, mir ständig und überall aufzulauern, mich anzufassen, mich vollzulabern, mir hinterher zu laufen. was soll das?

dann habe ich mich meinen reiseführer anvertraut, zum ersten mal fand ich es nötig und auch unglaublich erleichternd, seiner route folgen zu können. denn nach ein paar weiteren schwarzen, die einen anfassen und was verkaufen wollen mit der info, sie seien nicht gefährlich, folgten ruhigere straßen. ich sah ein paar schöne ecken, ja. aber das problem ist, dass der teil, den ich von montmartre gesehen habe, tot ist. nur noch ausstellungsware. ein ganzes viertel tot und die touristen glotzen. ich mochte gar keine fotos machen. hab ich auch so gut wie gar nicht. dann bin ich abgehauen. zur champs elysee, mir bücher kaufen. denn das ist das einzige, was mich derzeit wirklich erfüllt. lesen und dazu musik hören.

ich denke, ich werde im winter nochmal hoch zum montmartre fahren, aber ganz gezielt die sight seeing punkte meiden.

ich wusste ja, worauf ich mich einlasse, wenn ich nach paris fahre. aber das es so schlimm sein würde. paris ist bisher überhaupt nicht schön.

gestern abend habe ich mich mit ein paar leuten von studivz getroffen. es war nett, so nett, dass ich nach 2 stunden wieder nach gefahren bin. wir saßen an der seine, viele menschen saßen dort, denn es war ein äußerst milder abend. als ich ging, ging ich über die pont neuf, paris bei nacht, die stadt funkelt und vibriert, der eiffelturm ist erleuchtet.

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