Donnerstag, 7. Oktober 2010


wieder ein anstrengender tag. obwohl ich früh schlafen gegangen bin, bin ich den ganzen tag müde gewesen. eher erschöpft. auch mehr schlafen hätte wohl nicht helfen können.

heute morgen hatte ich zwei stunden meinen lieblingskurs über die fiktion der disparition in der modernen literatur. sebald, mondiano, auster. ich konnte mich ein paar mal zu wort melden. der kurs ist klein. auch muss ich kein exposé halten, darf es schriftlich erledigen, zu einem buch meiner wahl. die abschlussklausur von glaube ich 4 stunden wird hart. das ist wahnsinn, was die für ein paar punkte verlangen. sie diktierte wieder sachen, ich kam nicht mit. nicht schlimm, es waren infos, die ich mir woanders herholen kann und dinge, die wir im laufe des kurses wiederholen werden. aber meine kurse im allgemeinen muss ich intensiv vor-und nachbereiten. die sprache ist ein hindernis.
noch schlimmer war es im darauffolgenden kurs. textanalyse. alle sind am quatschen, die akustik ist schlecht, der raum voll. wenn die studenten mal was sagen, dann flüstern sie, nuscheln was vor sich hin. analyse satz für satz eines balzactextes. hab ich schon gemacht, mehrmals, habe ich gut hingekriegt. aber das war ein kurs mit deutschen, wir haben es sehr langsam in einer kleinen gruppe gemacht. aber hier, da sind 20 leute die super gut und super schnell assoziieren, interpretieren, so wie wir es mit nem deutschen text hinkriegen würden. wäre das alles auf deutsch, ich käme besser mit. natürlich. es ist frustrierend. eine so detaillierte analyse eines frz textes.
ich verstehe sovieles nicht. soviele wörter sind mir fremd, ich kann auf fragen nicht antworten, ich verstehe wortspiele nicht, ich kenne die frz geographie nicht genug, auch kann ich wörter in wörter nicht erkennen. ich kenne zwar den unterschied zwischen "née à " und "née de" aber die feinheiten entgehen mir, ich kann daraus keinen analysepunkt machen, ich erkenne darin keine doppeldeutigkeit die das ganze buch einleitet....ich fühle mich taub und stumm und ausgeliefert einer welt, in der ich sovieles nicht verstehe, obwohl ich es verstehen muss, ich brauch die sachen für die klausuren, aber auch einfach, um den kurs folgen zu können. es ist anstrengend, frustrierend und gemein.

danach hatte ich schlechte laune, war wie immer ausgehungert und kaufte mir irgendwo irgendeinen teuren scheiß, und nachdem ich das nun tagelang so betrieben habe, streikt mein körper.
auch das ständige lesen nervt. ich war wirklich fertig heute. moralisch wie gehirntechnisch.

dafür ist das wetter ein traum. ich lauf ärmellos durch die gegend. es ist warm. auch wenn es mich irritiert. manchmal sogar annervt. ich bin so trainiert auf das graue, regnerische wetter oldenburgs. den effekt kannte ich schon aus nizza. es war so heiß im oktober, ich wollte regen, tagelangen regen und nebel und einen mantel tragen können.

ich kriege meine erkältung nicht weg, ich vermute, dass da irgendwo eine infection vor sich hinschlummert. hmmmm......

das foto ist aus dem palais elysee

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